Kalorienbomben…

Man könnte jetzt einen ganzen Roman darüber schreiben, wie sich Sportler während Ausdauertraining und entsprechenden Wettkämpfen ernähren. Es ist eine Wissenschaft für sich, mit entsprechend angegliederter Industrie um die angepriesenen Produkte (einschließlich Bücher und Apps) zu vermarkten.

Also beschränke ich mich lieber auf das für mich wesentliche, aber so ganz kurz wird es trotzdem nicht…

Ein paar Fakten als Basis:

Der menschliche Körper kann pro Stunde ungefähr 80g Kohlenhydrate verarbeiten. Das entspricht in etwa 320 kcal. Auf den 770km werde ich bei 30h Fahrzeit entsprechend 9600 kcal, bei 35h Fahrzeit dann ca. 11200 kcal verarbeiten können. Die realistischen kcal die auf 770km verbraucht werden liegen zwischen 12000 bis 15000 (basierend auf Daten von früheren Fahrten meinerseits). Man sollte also nicht mit leeren Energiespeichern starten sondern in den Tagen vorher gut (qualitativ) essen. Zur Info: 1 kg Fett entsprich ungefähr 7700 kcal. Zusätzlich muss natürlich permanent Flüssigkeit zugeführt werden. An heißen Tagen kann das ganz schön stressig werden immer genügend Wasser in den Trinkflaschen zu haben.

Für den Verdauungstrakt bedeuten diese Unternehmungen den totalen Stress. Schafft man es aber nicht genügend zu essen und zu trinken ist irgendwann einfach der Akku leer und es geht nichts mehr. In den Wochen vorher muss man entsprechend seinen Metabolismus trainieren.

Und was bedeutet das für mich?

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem Getränkepulver gemacht, das 80g Kohlenhydrate enthält und in 500ml Wasser aufgelöst wird. Durch Umwandlung in ein Hydrogel bei Kontakt zur Magensäure, können die Kohlenhydrate den Magen passieren, belasten diesen dadurch nicht, um dann zim Darm schnell aufgenommen zu werden. Während der Fahrt werde ich versuchen möglichst viele dieser Mischungen zu mir zu nehmen. Zusätzlich dann noch die obligatorischen Müsliriegel, die ich selber zubereite. Mit gekauften Riegeln bin ich immer vorsichtig, oft zu süß, mit Schokolade überzogen (super an heißen Tagen…), oder geschmacklich nicht der bringer. Es ist nun einmal keine kulinarische Weltreise die mich erwartet.

Um so mehr freut man sich, wenn man unterwegs auch die Gelegenheit bekommt eine Tasse Kaffee zu trinken, und vielleicht ein herzhaftes Brot zu ergattern. Aber damit muss man sehr vorsichtig sein. Auch sind säurehaltige Lebensmittel wie Obst für mich nichts. Das verkraftet mein Magen bei einer solchen Anstrengung nicht.

Bleibt immer die Frage, wo bekommt man das alles her? Naja, ich durchquere Deutschland und nicht die Sahara. Tankstellen haben beinahe alles, inklusive Kaffee, was man braucht. Auch gibt es immer hilfsbereite Menschen die gerne eine Trinkflasche auffüllen. Pulver und Riegel packe ich ein. Nachts ist es manchmal problematisch, da die meisten Tankstellen nicht rund um die Uhr geöffnet haben. Es gilt also für die Stunden der Nacht entsprechend Vorsorge zu treffen und die Vorräte frühzeitig noch einmal aufzufüllen. Sonst gibt es noch Friedhöfe. Da gibt es immer frisches Wasser. Man darf nur keine Angst vor Geistern und Untoten haben 😁.

Einen Notfall Beutel habe ich auch. Das ist eine Packung Haribo „bunte Vampire“. Nicht die beste Sportlernahrung, ok, aber ich liebe Lakritz und die Gummiteile haben auch viel Zucker für die Seele…

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, das man sich am Ende einer solchen Fahrt auf etwas herzhaftes in fester und flüssiger Form freut. Pizza mit einem alkoholfreien Bier bietet sich immer an…

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Christoph

    Da fehlt natürlich jetzt noch das Geheimrezept von den Müsliriegeln (Willkommen in Berts Backstube:)

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