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Die Vorbereitungen

Ich hatte mich auf ein paar Wochen ohne Rad fahren gefreut. Laufen, wandern, vielleicht etwas MTB. Aber dann kam Pauls Email mit der Idee an der virtuellen WTTC (World Time Trail Championships) teilzunehmen. 

Die Entscheidung dafür war schnell getroffen. Auch wenn mir nicht ganz klar war, wie das eigentlich funktionieren soll. Wie stellt man sicher, dass die Leistungen der Teilnehmer vergleichbar sind?  Welche Ausrüstung wird benötigt, und wie kompliziert ist das letzten Endes? 

Eigentlich ist alles ganz simpel. Man braucht ein Fahrrad und einen sogenannten Trainer (Rolle). Ob der smart ist oder nicht ist egal. Hauptsache man kann über diesen Trainer oder das Rad die Leistungsdaten erfassen. Diese werden über eine App an einen Server weitergeleitet. Der errechnet daraus unter Berücksichtigung des Gewichts des Fahrers die gefahrene Geschwindigkeit. 

Mit dieser Geschwindigkeit fährt man virtuell eine real gefilmte Strecke ab. Die Geschwindigkeit mit der das Video abgespielt wird passt sich an die errechnete, virtuelle, Geschwindigkeit des Fahrers an. Alle fahren quasi das gleiche Rad. Lediglich das Gewicht macht den Unterschied. Je schwerer man ist, desto geringer ist die Geschwindigkeit bergauf bei gleicher Leistung. Bei einem Smart Trainer erhöht sich automatisch der Widerstand wenn es bergauf geht. Um die gleiche Geschwindigkeit wie in der Ebene zu fahren muss man also fester treten, mehr Leistung ist gefragt. Ohne Smart Trainer bleibt die Leistung gleich, was zur Folge hat, dass die Geschwindigkeit rechnerisch verringert wird.  Das wird vom Server und der App errechnet. Wie sichergestellt wird, dass dabei keiner pfuscht, erkläre ich in den kommenden Tagen genauer. Also alles easy, oder :-)?

Das eigentliche Setup steht auch. Rund 50m Ethernet Kabel, mehrere Kabeltrommeln, ein WLAN Access Punkt, ein Switch, drei Laptops zusätzlich zu Smartphones und Tablets, einige Ventilatoren und Handtücher und eine Webcam. Ein Test auf der Terrasse wird  alsbald erfolgen. Soweit die Hardware Seite neben Smart Trainer und Rad. Die Verpflegung während der 12 Stunden muss natürlich auch gut geplant werden. Wir hoffen auf ein oder zwei Helfer, die uns unterstützen, damit wir nicht jedesmal vom Rad müssen um einen Kaffee zu bekommen oder falls man Lust auf etwas Bestimmtes hat. Das ist ein großer Unterschied zu einem Radmarathon draußen, wo man sich überwiegend von Müsliriegeln, Energydrinks und Spezialprodukten ernährt. 

Vom Gesundheitsamt haben wir grünes Licht erhalten um gemeinsam auf Pauls überdachter, großer Terrasse „zusammen“, mit Mindestabstand, fahren zu können. Danke Paul für die Erstellung des Konzeptes und die Koordination mit dem Gesundheitsamt. Natürlich kann es immer noch sein, dass im Dezember andere Regeln gelten. Dann planen wir um. Wenn es nicht anders geht, werden wir individuell jeder von zu Hause teilnehmen. Drückt uns die Daumen, dass es dazu nicht kommen wird!

Ich bin wieder ins Training eingestiegen, auch wenn es durch die Dunkelheit bedingt nicht möglich ist, lange Strecken zu fahren. Naja möglich schon, aber das ist mental schon anstrengend, und mitunter auch gefährlich. Da wir gerade wieder in einer Art Lockdown sind, ist das Verkehrsaufkommen außerhalb des Berufsverkehrs deutlich geringer. Das hilft. Topform werde ich in den drei verbleibenden Wochen nicht erreichen können. Es geht mir mehr darum bei so einer verrückten Sache mitzumachen und dabei hoffentlich auch wieder Spenden für Malabon sammeln zu können. Ich hoffe auf ein paar trockene Wochenenden um samstags und sonntags auch etwas länger trainieren zu können.